Here we publish for the first time the statement of Maximilian Grabner as it appears in GARF f.7021 (files of the Soviet Extraordinary Commission), op.108, d.34, ll.29-33.
We're publishing the complete typed German text as it appears in the file (with most obvious typos corrected; name spelling irregularities are left intact), which is entitled "Copy of a record made by Obersturmführer Grabner by his own hand". This, however, was not the final version of Grabner's statement. In the files of the Auschwitz Garrison trial we see the same statement with several more pages of material after the last entry reproduced here (NTN 136, vol. 53a, pp. 111ff.).
Both versions stem from the files of the investigation of Grabner's crimes by the Vienna police. Although a typed copy, Grabner's statement in GARF has his signature on each page.
The statement was written by Grabner in Vienna. This follows conclusively from several strands of evidence, of which I will mention the following:
The statement is not dated, therefore we must establish the possible time period of its creation from circumstantial evidence.
(I want to thank Nick Terry for the NTN materials and Hans for bringing Dürmayer's testimony to my attention..)
Abschrift der
Eigenhändigen Niederschrift des Obersturmführers G r a b n e r.
Ich bin am 2.10.1905 in Wien geboren, nach Wien zuständig, röm.Kath. verh.
Wurde im Waldviertel bei einer Holzhauerfamilie aufgezogen, besuchte dort die 2 klassige Volksschule, war dann Bauernknecht in Mühlviertel, später Holzfäller und weiter Bauarbeiter und Bauschreiber.
Nachher absolvierte ich die dritte Hauptschulklasse in Wien, war dann Forstgehilfe und später Angestellter einer Holzfirma.
Am 4.4.1927 trat ich in das Österr.Bundesheer ein. Im September 1930 wurde ich zur Bundesgendarmerie übernommen und war dem Gen.Posten Klausen-Leopoldsdorf und Weissenbach a/Triesting zugeteilt.
Ferner war ich aushilfsweise dem Gen.Posten Altenmarkt a/Trietsing, Leobersdorf, Günselsdorf und Bad Vöslau u.s.w. zugeteilt.
Im Jahre 1935 wurde ich von der Bundespolizeidirektion Wien als Kriminalbeamter übernommen und gehörte als solcher dieser bis zur Besetzung durch Deutschland an.
Nach diesem wurde ich sowie viele andere zur Rossauerlände gestellt und gemassregelt, weil ich bei der Bewachung des Bundeskanzlers Schuschnigg Dienst versehen habe, weiter wegen Verhaftung einiger Nationalsozialisten.
Ich musste dort ca. 3 Wochen verbleiben und wurde schliesslich zur Arbeit eingeteilt und in die Bräunerstrasse abgestellt. Dort hatte ich Akten zu sammeln und nach einigen Tagen wurde diese Dienststelle in das neue Monopolgebäude verlegt. Dort wurde erst bekannt, dass dies die Stapo werden sollte.
Ich und zwei andere wurden mit Akten sortieren [sic] beschäftigt und später hatte ich Judenauswanderung, d.h. ich musste die Evidevits und Schiesspapiere sammeln für Juden die sich schon im KZ befanden und von dessen Angehörigen überbracht wurden. Ich habe bei dieser Arbeit vielen tausenden Juden geholfen, indem ich Abschriften von Evidevits bzw. Ausreisepapiere machte und diese als Beweis anderen Vorgängen beilegte, für die keine Ausreisepapiere vorhanden waren, wodurch diese ebenfalls entlassen und ihr Leben durch illegale Auswanderung retten konnten.
Ferner wegen Ankauf von Kleidern und dies sowie 2 Stühlen bei Juden wurde ich wieder gemassregelt. Vernommen wurde ich durch Dr. G r a f der Pol.Direktion Wien und einen Kriminalbeamten.
Weiters wurde ich gemassregelt weil ich mich für die Enthaftung des Obmannes der Bundespolizei R a u c h, der sich im KZ-Lager Dachau befand, schriftlich eingesetzt habe.
Ausserdem habe ich seinen Sohn Leopold R a u c h, der ebenfalls Kriminalbeamter war, vor seiner neuerlichen Verhaftung und die Gründe vorher zur Kenntnis gebracht habe.
Durch eine kleine Unvorsichtigkeit des Rauch und ich wurde verhaftet. [sic]
Das Verfahren wurde lt.Erlass des Führers eingestellt. Ferner wurde ein Verfahren gegen mich eingestellt, weil ich Angestellte eines jüdischen Betriebes, die deutschfeindlich eingestellt waren unterstützt habe. Und weiter weil ich den Gauwirtschaftsberater des Gaus Wien und einige politische Leiter, die alle in Uniform auf der Dienststelle erschienen sind, in einem Zimmer über Nacht festgehalten habe. Dieser Gauwirtschaftsberater war früher Maschinenvertreter und hatte in Purkersdorf einer Flesch- und Wurstfabrik Maschinen abgesetzt. Da ihm dieser in den letzten Jahren solche Maschinen nicht mehr abgenommen hat, sondern anderweitig eingekauft hatte, rächte sich dieser und brachte schliesslich durch dauernde Schikane diesen Betrieb zum Sperren.
Zu dieser Sache kam ich, weil ich den Akt zu bearbeiten hatte. Persönlich durch Gauleiter B ü r k e l musste ein strenges Verfahren gegen mich eingeleitet werden, das schliesslich trotz tagelanger Vernehmungen mit einem Verweis beendet wurde.
Weiters vor Beginn des Polenfeldzuges bei der befohlenen Aktion gegen Reaktionäre, ich hätte zwei Kommunisten und einen Christlichen zu verhaften gehabt, geschrieben habe “nicht angetroffen und abgereist”, wurde ich ebenfalls strafweise zum Polenfeldzug abgestellt. Diesen hatte ich, obwohl ich mir beim Bundesheer eine Garge [sic] erworben hatte, ohne jeden Dienstgrad mitzumachen. Von dort durfte ich trotz vieler Gesuche nicht nach Wien zurück. Mit diesen Gesuchen wollte ich erreichen, dass ich nicht mehr zur Stapo sondern zur Kripo nach Wien kommen kann.
Ich wurde von Kattowitz nach Rybnik eingeteilt und dort wieder gemassregelt, weil ich den dort bekannten Stadtabgeordneten und Nazionalsozialisten D a m i s wegen Misshandlung von Polen, grossen Schmuggel von Fleisch- und Esswaren für ihn und den dortigen Bürgermeister, eingesperrt habe. Die Gattin des Damis begab sich sogleich zu Rudolf H e ß nach Berlin und beschwerte sich. Ausserdem war Damis Verwandter zu meinem Dienststellenleiter, weshalb ich sofort strafweise in das unglückliche KZ-Lager Auschwitz abgeordnet wurde.
Ich wurde dorthin mit dem Bemerken abgestellt, dass mich dort die Waffen SS und besonders H ö ß schon fertig machen werden, und zwar durch den damaligen Obersturmbannführer Dr. S c h ä f e r.
Ferner weil ich den polnischen Arzt Dr. G l o w i n s k y aus Rybnik gut beschrieben habe und dadurch die befohlene Verhaftung verhinderte. Glowinsky hat glaublich in Rybnik in der Rybnikerstrasse gewohnt und soll später als Arzt in Sosnowitz tätig gewesen sein.
Ein von mir wieder vorgelegtes Gesuch um Entlassung wurde von Himmler dahin beantwortet, dass ich falls ich es noch einmal wage, über das KZ-Lager entlassen werden könne, was mir ja schliesslich auch nicht erspart geblieben ist. Dort bekam ich die Uniform eines SS Unterstf. Im Jahre 1939 hatte ich der Partei beizutreten. Funktionen hatte ich keinerlei inne. Der SS gehörte ich nicht an, besonders schon dadurch, weil ich väterlicherseits slavischer [sic] Abstammung bin und der gegen mich gelaufenen Verfahren. Am 27.Mai 1940 in Auschwitz angekommen, traf ich dort H ö ß als noch Hauptsturmführer F r i t s c h als Obersturmführer und den Standortsarzt P o p i e r s c h als Hauptsturmführer, sowie die verlässlichsten Trabanten des Höß P a l i t s c h als Obersturmführer und H ö ß l e r als Scharführer. 30 Häftlinge befanden sich damals im Lager und zwar als Capo für die kommenden Häftlinge bestimmt. Es waren Höß seine vertrauenswürdigsten Häftlinge, die er sich glaublich aus dem Stammlager Sachsenhausen mitgenommen hatte.
Das Lager selbst war eine halbfertige ehemals österr. Kaserne, die nach dem Weltkrieg von den Polen übernommen [sic] und wurde erst durch die ankommenden Häftlinge als Lager aufgebaut. Die ersten Zugänge von Häftlingen kamen im Juli 1940 aus Lublin und Krakau, die angeblich politische Verbrechen begangen hätten. Sie wurden im 2.Monopolgebäude untergebracht und hatte ein Teil von diesen [sic – dessen?] Stacheldrahtzaun aufzustellen, die übrigen Häftlinge mussten als sogenannte Schickane Steine klauben. So trafen nacheinander Transporte mit meist Polen und aus dem deutschen Stammlager noch weitere Capos krimineller Art ein. Da ich als gänzlicher Laie ins Lager gekommen bin, sah ich zum ersten Male, als ein Häftling geflohen war, wie alle Häftlinge die ganze Nacht Strafe stehen und am nächsten Tag gleich zur Arbeit gehen mussten.
Auch hörte ich zum ersten Male von der Prügelstrafe und als ich fragte auf wessen Befehl alles dies geschehe, bekam ich zur Antwort: „Auf Befehl des Himmlers.“
Ich habe ausserdem keine Kritik zu treiben, bekam ich durch Höß und Fritsch zur Antwort. Zu der ersten Flucht habe ich noch zu ergänzen, dass der damalige höhere SS und Polizeiführer Von den Bach Zilesky [sic], auf Betreiben von Höss [sic] und Fritsch, sowie Untersturmführer M a i e r, angeordnet hat, dass hierfür 3 Häftlinge erschossen werden können, sowie jeder Häftling, der auf der Flucht ergriffen wird. Auch bei der Einlieferung der Polen könne jeder als Empfang Stockhiebe erhalten.
Als ich dies erfahren habe erklärte ich, dass das nicht der höhere SS und Polizeichef bestimmen könne, sondern nur Berlin, worauf ich besonders durch Fritsch und Maier gehänselt wurde.
Höß erklärte mir auch hierüber ich hätte mich in solche Sachen nicht einzumischen und wenn ich dies nicht lassen würde, würde er die entsprechenden Massnahmen gegen mich schon ergreifen.
Durch eine heimliche Meldung von mir nach Berlin wurde die obgenannte [sic] Anordnung des Polizeiführers widerrufen, wohl wurde mir in gehässiger Form von Fritsch und Maier erklärt sie werden es doch machen, und haben es auch getan, worauf ich noch zurückkommen [sic]. Hierauf wurde mir meine sämtliche Post auf den Postämtern Auschwitz und Kattowitz gesperrt und nach der Einsichtnahme durch Höß eventuell weiterbefördert. Festgestellt hab ich dies erst bei meiner ersten Verhaftung im September 1943 im Lager Auschwitz. Höß hatte gegen mich von dieser Zeit an Vertrauensmänner gegen mich [sic] eingesetzt und mich stets verfolgen lassen. Die dem Höß unliebsamen Schreiben und Akten wurden meist durch die Kommandantur meist durch den Adjutanten geändert oder vernichtet. Zeuge dafür ist der ehemalige Häftling Ing. M i c h a l e k oder M i c h a l s k y, der bereits seit Beginn des Lagers bis zu seiner Entlassung bei mir gearbeitet hat, und ich seine Entlassung auch durchgesetzt habe.
Ferner auch die Häftlinge G e m s k y und M i l l e k, ebenfalls beide bei mir tätig gewesen. Michalek hat nach seiner Entlassung als Ingenieur in der Ölraffinerie in Tschebinia gearbeitet. Fritsch, der vom Beginn des Lagers bis zu seiner Versetzung glaublich Ende 1941 oder anfangs 1942 als Schutzhaftlagerführer und ständiger Vertreter des Lagerkommandanten in Auschwitz tätig war, richtete den Arrest mit Eifer ein und tat so auch die berüchtigten Steharreste, richtig Stehzellen. Er machte stets selbst und auch Höß fleissig davon Gebrauch.
Der Arrest, sowie der berüchtigte Block 11 unterstand ausschliesslich dem Schutzhaftlagerführer und der Oberaufsicht des Höß, und nur der, sowie Höß verfügten über die Einsperrung.
Ich selbst, trotz dass besonders Fritsch und A u m a i e r in die Stehzelle niemand sehen liessen, habe ich 2 Mal selbst festgestellt und auch durch Häftlinge erfahren, dass sich oft Häftlinge wochenlang wegen irgend einem kleinen Vergehen in den Stehzellen befanden, ja sogar dort verstorben sind.
Der Vertreter des Fritsch war vorerst Untersturmführer Maier, ein naher Verwandter des Himmler und weiter Obersturmführer S e i d l e r aus Sachsen stammend, die wohl besonders Seidler dem Fritsch nicht nachgestanden sind.
Fritsch war auch derjenige, der die Russen entgegengenommen hat, glaublich 10-12.000 zusammen.
Diese kamen glaublich aus dem Wehrmachtsstammlager Neuhammer und noch einem mir namentlich unbekannten Lager bei Oppeln, in einem wohl sehr schlechten Zustand. Sie wurden auf Befehl des Gruppenführers G l ü c k [sic] und Höß zum Aufbau des Lagers B i r k e n a u eingesetzt. Durch die schlechte Verpflegung, glaublich ½ oder 1 Liter Rübensuppe pro Tag und durch die schlechte Witterung, sowie Klima, verstarben sie rapid, ja sogar zu tausenden pro Woche, sodass dies nicht mehr anzusehen war.
Weil ich deshalb interveniert und erklärt habe, man könne sie doch vorher erst erholen lassen, und wenn so wenig Verpflegung vorhanden sei, solche doch anfordern. Höß und Seidler gaben mir zur Antwort, sie werden ja ohnehin nicht lange sein und wenn ich nicht den Mund (Fresse) halte, werde ich sehr bald ebenfalls in diesem Haufen sein.
Hierauf habe ich die angeordnete karteimässige Aufnahme (dreiteilige grüne Karte, 2 für das OKW und Berlin und eine für das Lager) eingestellt und zwar mit dem Bemerken, es wäre niemand hier, der mit den Russen sprechen könnte. Durch dieses Vorgehen kam ein gänzliches Durcheinander heraus, sodass niemand mehr wusste welche Russen noch im Lager waren. So sind dadurch ja in Massen täglich Russen geflohen, schon auch durch die schwache Bewachung, ohne dass die Schutzhaftlagerführung wusste wer und wieviele fehlten.
Hier habe ich zu hunderten Russen die Möglichkeit zur Flucht verholfen und ihr Leben gerettet, sowie auch der Schande ein Ende gemacht, um mich an Höß zu rächen, der überhaupt kein Menschengefühl mehr hatte.
Hierauf ordnete Höss [sic] glaublich mit Einverständnis von Berlin die Eintätowierung der Nummer an. Vorerst mussten die noch vorhandenen Russen, dann auch die Juden und später jeder Häftling tätowiert werden. Wehe, wenn ein Häftling durch die Schutzhaftlagerführung und besonders durch den Arzt, u.s.w. festgestellt wurde, dass ein oder mehrere Häftlinge nicht oder falsch tätowiert waren, gab es schon eine Aufforderung zur Verantwortung für mich. So wurde das Lager immer grösser und immer belegter, zum Schaden der Insassen und Höß war die [sic] immer noch zu klein. Er schrieb daher nach allen Dienststellen um Zulieferung von Häftlingen und erklärte, wenn diese zu viel werden und keine Unterbringung mehr möglich sein sollte, dann werden diese schon rasch weniger gemacht. (Vergast oder Erschießung [sic]). Ich möchte hierzu bemerken, dass Höß nur deshalb Häftlinge stets angefordert und dafür gesorgt hat, dass das Lager sich rasch vergrössert und Auschwitz das grösste Lager werden soll (sein steter Wunsch) weil er dadurch unheimlich schnell im Bezug auf Dienstgrad vorwärts kommen konnte und auch ist, und weiter Standartenführer werden wollte. Ja, um hunderttausend Menschenleben hat sich dieses Tier vorwärts getrieben und tat dies nicht nur mit heftiger [sic], sondern auch mit seinen Unterstellten, worauf ich noch zurückkommen möchte.
Im Jahre 1941, glaube im Monat September, wurde mir ein Fernschreiben aus Berlin von Glücks gefertigt von einem SS-Mann der Kommandantur heimlich gezeigt, wovon ich mir wie immer eine Abschrift gemacht habe. Auf diesem stand in kurzen Worten geschrieben dass ein Dr. S c h u h m a n n und ein Dr. M ü l l e r in Auschwitz eintreffen werden, die von ihnen gewünschten Häftlinge mit samt den Vorgängen vorzuführen und dann von ihnen ausgesuchten Häftlinge zur Verfügung zu stellen sind. Höß wusste, wie ich nachher festgestellt habe, über das Genauere schon Bescheid. Die Aktion, soviel ich mich noch entsinnen kann, „Aktion betreffs Krüppel, Unheilbare, Unverbesserliche, besonders Berufsverbrecher“.
Die ausgesuchten Häftlinge wurden dann von der Truppe und der Schutzhaftlagerführung in die Nähe von Dresden gebracht mittels Transport und waren ungefähr 4-500 Häftlinge. Die Akten mussten soviel ich mich entsinnen kann, mitgegeben werden. Später erfuhr ich, dass diese vergast worden sein sollen. Nach einiger Zeit kamen dann vom Arzt laufend über die Kommandantur die Totenmeldungen, worauf eine normale Totengeschichte (fingiert) geschrieben stand. Den Hinterbliebenen musste geschrieben werden, dass der Angehörige im Lager verstorben sei.
Und nach ca.2-3 Monaten kam wieder angeblich ein Arzt mit einer Sekretärin, der dasselbe tat, unter demselben Deckmantel Fernschreiben Berlin G l ü c k s – L i e b e h e n s ch e l,
Es waren auch ungefähr 300 Häftlinge und sollten mit Autobussen abgeholt werden. Den Bestimmungsort konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Dieser Abtransport unterblieb und so begannen jetzt die Vergasungen. Hier nahm Höß mit dem damaligen Arzt SS Hauptsturmführer Dr. S c h w e l e r in den Zellen des Kommandanturarrestes eine versuchsweise Vergasung vor. Die Vergasung glaublich mit Blaugas auf 2 einander folgenden Schichten, die zum Abtransport bestimmten Häftlinge. Sie arbeiteten mit Gasmasken. Diese wurden dann angeblich, ich war einige Tage auf Urlaub, in dem ersten Krematorium, beim gewesenen SS-Lazarett im Hauptlager, verbrannt. Sie wurden nachts aus dem Lager befördert.
Da die Vergasungen scheinbar im Lagerarrest Block 11 nicht so klappten oder zu umständlich waren, sowie gesehen werden konnten, ließ Fritsch auf Anordnung oder aus eigenem Interesse in dem genannten Krematorium des Stammlagers in der Leichenhalle 3 Vierecke durchbrechen und verwendete die Halle dann als sogenannte Gaskammer zur ständigen Vergasung.
Die Löcher an der Decke dienten dann zur Einführung des Gases. Und so begann die ständige Vergasung. Führend bei diesen Vergasungen war Dr. Schweler unter der Oberaufsicht des Höß. Die Sanitätsgehilfen hatten stets das Gas einzugiessen. Auch weiterhin war der Arzt der verantwortliche Leiter bei den Vergasungen mit den Sanitätsgehilfen unter Aufsicht des Höß und des Schutzhaftlagerführers als Vertreter. Durch den jeweiligen Arzt (Standortarzt und Lagerarzt) sowie der Schutzhaftlagerführung und der Einsatzführung (Unantastbare Größen) S c h w a r z und S e l l wurden dann laufend mit Befehl des Höß mit Zustimmung des Brigadeführers Glücks von Berlin, dieser stand über alle Lager, Aussonderungen vorgenommen.
Hier war schon der überfleissige W ü r z Standortarzt mit seinem Sanitätsgehilfen Schweler.
Schweler sowie Würz haben auch sogenannte Impfungen vorgenommen zur Tötung von Häftlingen aus dem Arrest, besonders aus dem Krankenbau und aus dem Bestand des Lagers, sowie auch erst angewiesenen Häftlinge, die nach ihrem Erachten, sowie auch der Schutzhaftlagerführung und besonders der Arbeitseinsatzführer mit dem Kennwort „nicht lagerfähig“ festgestellt wurden.
Die Räumung des Kommandanturarrestes gehört hier hinzu.
Welche und wieviele Häftlinge oft vergast oder weggeimpft wurden, sowie durch die Schutzhaftlagerführung und deren Männer erschossen wurden, konnte man nicht feststellen, weil über die Kommandantur und den Arzt und vom Schutzhaftlagerführer auch über die ausgesonderten eine Totenmeldung als normal verstorben erteilt wurde. Richtig erfundene Todesursache.
Inzwischen wurde das Lager Birkenau eingerichtet und zwar glaube ich im März 1942 belegt. Da auch weder Wasser noch Aborte und auch keine Heizgelegenheiten vorhanden waren, sprach ich bei Höss vor und erklärte, dass doch die Häftlinge sich in diesem unfertigen Lager nicht halten können und zugrunde gehen müssen.
Er möge doch von der Belegung solange absehen, solange dieses keine Heizungen, Klosette und Wasser habe. Höß gab mir zur Antwort: „Er tue was er will und lasse sich von mir gar keine Vorschriften machen.“ Ob die Häftlinge, darunter der Ausspruch „Mistbienen“ früh oder später zugrunde gehen sei ihm ganz gleich. “Treten sie ab, so eine Frechheit,“ waren die letzten Worte und hierauf folgte wieder Schikane auf Schikane.
Das Lager wurde belegt und der Zustand der Kranken und besonders der Anfall an Toten war arg und gross, dass sogar Berlin einschritt. Höß rechtfertigte sich damit, dass er zur Ausstattung Birkenau kein Material hätte und keinen anderen Platz wegen der Überbelegung.
Das Material war vorhanden, aber Höß hat dieses zum Teil für seine Grossvilla und Gartenanlage verwendet, sowie auch für die Häuser seiner Günstlinge.
Er hätte auch weitere Zugänge ablehnen können, um das Übel abzustellen, aber da hatte er Angst er würde nicht schnell genug emporkommen. Durch die Errichtung des Frauenlagers vorerst im Stammlager und dann in Birkenau, wurde das Krematorium im Stammlager infolge der grossen Totenzahl zu klein und Höß lies unter Anleitung des Arztes Würz 2 leerstehende Bauernhäuser, wo sich Polen befunden haben, die Schwarz auf Befehl des Höß ohne Hab und Gut verjagte, wurden sogenannte Gaskammern von der Bauleitung errichtet mit der Bezeichnung „Badeanstalt“. Dort wurden dann die grossen Transporte aus der Slovakei, dann aus dem Reich, gewesenem Protektorat Böhmen und Mähren, sowie aus Holland, Belgien, Frankreich, glaublich auch Norwegen, dann sollen auch als ich mich nicht mehr im Lager befunden habe, aus Griechenland aus den russ. Gebieten und auch aus Ungarn Transporte, meist Juden, eingetroffen sein mit der Bezeichnung „Auf Grund des Erlasses des Führers“ mit dem Kennwort „Umsiedlung oder gesonderte Unterbringung“ und war dieser Erlass als strengst geheime Reichssache zu behandeln.
Gleich aber fuhr Höss [sic] und Würz wegen Erbauung grosser Krematorien und Vergasungsanlagen nach Berlin oder sind dahin bestellt worden und war glaube ich im Frühjahr 1942.
Hierauf erschien eine Firma T o p f & S ö h n e, glaublich aus Erfurt, die die Grossanlage, 2 mit je 15 Heizungen und 2 je 4 Heizungen sofort mit der Bauleitung im Lager zu erbauen hatte. Sie wurden neben dem Lager Birkenau errichtet und im Sommer 1943 glaublich endgültig fertiggestellt.
Sie hatten einen grossen Vergasungsraum glaublich 5 m Breite und 10-12 m Länge, sowie einen Leichenraum derselben Grösse und einen Aufzug zu den Öfen und weiter in jedem Raum eine Belüftungs- und Entlüftungsanlage. Ferner einen Operationsraum, einen Kohlenraum mit Schienenstrang zur Zufuhr der Kohle zu den Heizungen und ein Schienenstrang vom Aufzug zu den Verbrennungsöfen, sowie einen Aufenthaltsraum.
Ausserdem war ein Vergasungsraum, vier Schläuche von deren oberen [sic] Decke ausgehend zum Fussboden gehend angebracht und mit Drahtgitter vergittert. Diese Anlagen waren zu meiner Zeit noch nicht richtig in Betrieb.
Zu den Gaskammern aus den Bauernhäusern erbaut, zurückkommend, habe ich noch folgendes zu ergänzen:
Die Verbrennung der Leichen aus den genannten Gaskammern, erfolgte vorerst glaublich durch Höß persönlich, dann weiter durch den zuverlässlichen Hößler und Gehilfen.
Es soll ein Scheiterhaufen mit Holz angelegt worden sein, dann mit Benzin übergossen werden, weiter mit Leichen belegt und dann angezündet worden sein.
Weiters sollen und sind die Leichen dann stets daraufgeworfen worden, sodass das Feuer dauernd gebrannt hat.
Vor dieser Verbrennung wurden die Leichen eine Zeit lang in grossen Schächten eingegraben und zwar in der Nähe genannten Anlagen, die später ebenfalls durch Hößler und M o l l auf Befehl des Höß wieder ausgegraben werden mussten und verbrannt werden, und zwar ebenfalls auf offenem Feuer der vorgennanten Art. Die Verbrennung hat wie schon erwähnt Hößler und Moll, sowie glaublich P a l i t s c h mit einigen SS-Männern zur Aufsicht des hiezu notwendigen Sonderkommandos, bestehend aus Häftlingen, durchgeführt.
Die Häftlinge sollen angeblich Esswaren und die SS-Männer Schnaps und Esswaren als sogenannte Sonderzuteilung für die Vergasungen und Verbrennungen erhalten haben. Nach der Berechnung der Firma Topf & Söhne sollen bei den grossen Krematoriumsanlagen pro Tag 1.000 Leichen und bei den 2 kleineren je 400 Leichen verbrannt werden können. Ob es dazu kam weiss ich nicht.
Der Fassungsraum der Vergasungsräume soll je 1.000 bei den 2 kleineren je 800 Mann betragen haben.
Die genannten Anlagen wurden auch noch mit Stacheldraht umgeben.
Für die Exekutionen, Vergasungen und Verbrennungen haben Aumaier, Schwarz, Hößler, Palitsch und weitere SS-Männer, die Namen sind mir nicht bekannt, ausser den Sonderzuteilungen, 3 Wochen Urlaub an einem schönen Ort im gewesenen Reichsgebiet unentgeltlich und ausserdem RM 300,-- erhalten.
Die höheren Führer wie Höß und weitere, konnten einen 3 wöchigen Urlaub unentgeltlich mit höherer Geldzuwendung in Italien für ihre Taten verbringen.
Höss [sic], der seinen Urlaub in einem Bad in Österreich oder in der C.S.R. verbrachte, brachte es in den 2 ½ Jahren vom Hauptsturmführer bis zum Obersturmbannführer, ja ich glaube, dass er zuletzt sogar Standartenführer geworden ist.
Schwarz brachte es für seine Tüchtigkeit innerhalb zweier Jahre bis glaube ich zum Sturmbannführer.
Der Arzt Dr. Würz vom Obersturmführer bis zum Sturmbannführer in 1 ½ Jahren, ausserdem wurde Würz mit dem E.K.II, K.V.II und K.V.I, Schwarz mit dem K.V.II und K.V.I ausgezeichnet.
Eine Leistung, die ebenfalls nicht der Tausendste erreichen kann. Betreffs Würz möchte ich noch besonders zurückkommen.
Hößler brachte es ebenfalls zu einem ansehnlichen Dienstgrad und zwar vom Scharführer bis zum Oberststurmführer, sowie zu Auszeichnungen.
Ich hätte noch einige Fülle über ihn zu schreiben, die sein Verhalten gegen Häftlinge und gegen mich charakterisieren werden.
Jetzt zu den Transporten überhaupt und zu den Aussonderungen im allgemeinen.
Die ersten Transporte, die zur Aussonderung im Lager Auschwitz eingetroffen sind, kamen glaublich aus dem damaligen Deutschen Reichsgebiet. Es waren meist Juden und auch Irre. Zum Gegensatz der anderen Transporte, die gleich ins Lager eingewiesen wurden ohne Aussonderung und als Schutzhäftlinge galten.
Die erstgenannten Transporte wurden meist mit dem Vermerk „Siehe Geheimerlasse des Führers (Hitler) und Aussonderung“ als Kennwort u.s.w. oder hat Höß schon vorher meistens eine Verständigung durch F.S. bekommen, was damit zu geschehen hat.
Die Transporte kamen bei Beginn, also die ersten am Geleise zu dem Monopolgebäude an, die späteren wurden dann am Hauptgeleise der Bahn bzw. auf ein Nebengeleise geschoben und dort ausgeladen.
Die Häftlinge wurden oft unter Stockhieben auf Befehl der Schutzhaftlagerführer und Höß eingeliefert.
Diese Tour brachten SS-Führer und Personal überhaupt schon vom bestehenden Lager mit. (Ausgeladen) Dann durch den Arzt Schutzhaftlagerführer und besonders der Arbeitseinsatzführer Schwarz zum Arbeitseinsatz also für den Lagerbestand bestimmt und die Gebrechlichen, sowie Kinder kamen zur Vergasung. Hier begann mir das Schaudern und konnte [sic] nicht fassen, dass dies überhaupt möglich sein kann. Höß und seine Gehilfen Schutzhaftlagerführer, sowie Dr. Schweler und dann Würz besonders, vollführten ihr Werk. Mir selbst wurde gesagt, dass diese ins Lager kommen, aber in ein separates. Die tatsächlich ins Lager gebrachten Häftlinge wurden dann auf Karteien aufgenommen und mussten tätowiert werden. So ging dies dann fort bis glaublich zu dem Einmarsch der russ.Truppen in Deutschland. Ich selbst wurde dann krank und im September 1943 erfolgte meine Verhaftung durch das SS- und Polizeigericht. Hier möchte ich noch zurückkommen.
Die politische Abteilung hatte eine Statistik zu führen auf Befehl Höß und eine wöchentliche oder monatliche Meldung für die Kommandantur und zur Zusendung nach Berlin zu erstellen. Soviel mir bekannt ist, hat der Standortarzt und die Schutzhaftlagerführung ebenfalls eine Statistik geführt und täglich nach Berlin abgesandt. Alle Vergasungen, so lange ich mich im Lager befunden habe, dürften auf 800.000 bis zu 1,000.000 belaufen. Hinzu gehören die sogenannten Lagersäuberungen durch Würz und Aumeier auf Wunsch oder Befehl des Höß. Dies geschah so, wenn Höß sah, dass im Lager zu viel schonungsbedürftige und sonstige nicht arbeitsfähige Häftlinge sich befanden, wurden alle diese zusammengetrieben und der Lagerarzt oder Würz selber mit Schutzhaftlagerführer, entschied eben dann wer vergast wird oder nicht.
Hier wurde nur so wahllos vorgegangen und es war wirklich nur ein Zufall, wenn Häftlinge diesem entgangen sind. Die kleinen Aussonderungen wurden meistens durch Erschiessen, hier gehört die stete sogenannte Säuberung der Arreste, und bei grossen Aussonderungen im Lager wurden Vergasungen vorgenommen. Hier wurde der Arrest ebenfalls oft angeblich wegen Ansteckungsgefahr gesäubert. Die Häftlinge wurden dann mittels Sanitätswagen weggeschickt. Wenn Fritsch oder Aumeier im Arrest festgestellt hatten, dass die Insassen noch nicht vernommen seien, liess er alle von der politischen Abteilung kommen, sah sich die Akten an, die mitgebracht werden mussten, und bestimmte was mit diesem oder jenem zu geschehen sei.
B o g e r, L a c h m u n d, C l a u s e n tätigten direkt auf Befehl des Höß die Vernehmungen, die seine Vertrauensmänner waren, hatte ich oft überhaupt keinen Einblick was dies [sic] taten und hörten auf mich nicht. Sie liefen stets ohne mein Wissen zu Höß oder Aumaier und meldeten von ihren Zutrügern das Gehörte und diese gaben wieder weitere Befehle. Boger führte mit Einverständnis oder auf Befehl des Höß die Schaukel ein, wo die zu vernehmenden mit einem Brüll geschlagen wurden. Dem Höß waren die Vernehmungsergebnisse stets zu ergebnislos, weshalb er die Vorgänge zur wiederholten Vernehmung zurückgegeben hat.
Sie zogen dann in die sogenannte Vernehmungsbaracke, die Höss [sic] dazu aufstellen liess, und erklärten, sie hätten von Höss [sic] und von der Gestapo die Genehmigung, ja, sogar den Befehl, zu schlagen. Die Stapodienststellen haben die Vernehmungen im Lager selbst durchgeführt und getan was sie wollten und weil ihnen besonders die Vernehmungen zu ergebnsilos waren. Ich selbst war bei verschärften Vernehmungen wiederholt anwesend und habe mich an ihnen sowie alle anderen Anwesenden beteiligt. Sogenannte Spitzel hatten Boger, glaublich den Smolinsky und auch einen Malorny, Clausen einen Slowaken, der vorher in Russland gewesen sein soll, Name ist mir beim besten Willen nicht bekannt. Und Lachmanns Spitzeln weiss ich nicht, ob Kuk ein Spitzel zu Lachmann war, kann ich wirklich nicht sagen. Alle drei genannten gingen ja zu Höss [sic], haben von diesem ihre Spitzelnzuteilung bekommen.
Die Oberaufseherin M a n d l führte das Frauenlager zum Teil auch mit Ö s s l e r und war dies einmal zu meiner Zeit mit ca. 27.000 Frauen belegt.
Hier wurden dann auch durch die Mandl mit Einverständnis des Höß oder auf dessen Befehl radikale Aussonderungen vorgenommen, trotz dass dies im Frauenlager glaublich verboten war. Auch Würz nahm dann mit der Mandel und Hössler die Vergasungen, bzw. Aussonderungen im Frauenlager vor.
Auseindandersetzung bei Höß mit Mandl, mir und Würz, wegen der Aussonderung und dem Block 25.
In diesem Block sollen alle Häftlinge, die dort hinein gekommen sind, vergast worden sein. Es heisst, dass in diesem Block die Mandl alle zur Vergasung bestimmten Frauen dort festgehalten hat.
Ausserdem galt der Block 25 als Leichenhalle. Ferner soll die Mandl in diesem Block, die von ihr oder Höß den Frauen auferlegten Strafen verbüssen haben lassen.
Zu dem besonderen Stab gehörten die Aufseherin K r e s e, glaublich blond und klein, sowie untersetzt, die D r e c h s l e r, M ü h l a n d und eine gewisse U h l m a n n, die sich mit einem SS-Mann verehelicht hatte. Auf Frauen und Kinder durfte auf Befehl von Berlin-Erlass –geheime Reichssache- bei den Vergasungen keine Rücksicht genommen werden.
G.R. Erlass Befehl des Hitler betreffs Juden, erklärte Höß. Ob dies den Tatsachen entsprach weiss ich nicht. Wohl war Himmler und Glücks bei Frauen und Kinderaussonderungen (Vergasungen) anwesend.
Höß konnte nicht genug bekommen und trieb alles ins Unglück. Da die Vergasungen derart überhand nahmen, habe ich um Listen gebeten, die als Beweis für jeden Geheimerlass und alle Befehle des Höß in Form von Aktennotizen aufbewahren wollen. Diese habe ich nur zum Teil bekommen und später wurde die Listen überhaupt abgelehnt, sodass zur Anlegung der Statistik von der Schutzhaftlagerführung die nötigen Daten eingeholt werden mussten.
Im Block 11 wurden auch Standrichtverhandlungen abgehalten und zwar von Untersturmbannführer Kraus, Krakau und Obersturmbannführer Tümmler, Kattowitz. Hiezu waren auch stets zwei Beisitzer und auch zum Teil ein Schriftführer.
Die tatsächlich zum Tode Verurteilten mussten von SS-Männern unter Aufsicht dieses Standgerichtes, sowie auch Höß und des Schutzhaftlagerführers exekutiert werden. Die Häftlinge wurden als Schutzhäftlinge eingeliefert oder bracht diese die Kommission selber. Das Lager hatte in letzterem Falle damit nichts zu tun. Ich habe Standgerichtshäftlinge in das Arbeitserziehungslager überstellen lassen, was verboten war. Die Überstellung habe ich deshalb getan, weil ein Fliehen durch die schwache Bewachung leicht möglich war und weil es ein Verwandter eines in der Pol. Abteilung gewesener Häftling war. [sic]
Sache Flucht – Grosser Königsgraben.
Das Kommando grosser Königsgraben war, so viel ich selbst festgestellt habe, die sogenannte Strafkompanie von Moll geführt. Dort fand eine Massenflucht statt. Es waren bei diesem Kommando bei [sic] 300 Männer, bestehend aus Deutschen, meist Polen z.s.w., sowie ich festgestellt habe. Durch die Massenflucht konnten eine anständige Zahl von Häftlingen entkommen. Die Zahl ist mir nicht mehr erinnerlich. Glaublich 9 wurden auf der Flucht erschossen. Höß liess hierauf ohne jede Nachprüfung alle in diesem Kommando befindlichen Polen vergasen, bzw. hat diese mit Aumeier und Palec persönlich vergast ohne jede Genehmigung. Höß erklärte hierauf bei einer Besprechung, dass er jeden Häftling und auch jeden Diensttuenden ohne jede Rücksicht fertig machen werde. Und zu mir erklärte Höß, Sie wissen ja, dass man Sie mit einer Beschreibung zum Fertigmachen hergegeben habe und ich noch den letzten Versuch bei Ihnen unternehmen werde. Sie haben aber jetzt bewiesen, dass Sie nicht wollen und gänzlich unbrauchbar sind. Aber wie Sie schon geäussert haben, ich garantiere Ihnen, dass ich Sie hinter Draht bringen werde und wenn sogleich. Bei dieser Flucht sind Sie ebenfalls schuldig und das Verfahren wird entsprechend ausfallen.
gez. Grabner
* From the German grammar here it is obvious that Grabner lost his train of thought because of all the following subordinate clauses and never finished the sentence properly; as is clear from the continuation, he meant that Höss had the houses converted into gas chambers.
** Here Grabner again writes an overly long German sentence and forgets to put a corresponding verb at the end; the verb is obviously “gassed” or similar.
Updated with more information.
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